Gerda Bier

Großes Haus mit Spaltung
2008, Holz, Eisen
  • Vita
    1943in Schwäbisch Hall geboren
    1967–1976Studium an der Staatlichen Akademie für Werkkunst und an der Hochschule der Künste Berlin
    seit 1976freischaffende Künstlerin
    1975Meisterschülerin an der Hochschule der Künste Berlin
    1998Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg
    2020Hohenloher Kunstpreis Werner Grund

    Gerda Bier lebt und arbeitet in Schwäbisch Hall

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  • Zum Nachlesen

    Gerda Bier gehört zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten Süddeutschlands. In den nunmehr fast 50 Jahren künstlerischer Arbeit ist ein in sich schlüssiges Werk entstanden, das große Eindringlichkeit, Ernsthaftigkeit und Relevanz kennzeichnet. Konstitutiv für ihr Schaffen ist das Collagieren mit unterschiedlichsten Materialien. In ihren Arbeiten befasst sie sich mit existenziellen Erfahrungen und Befindlichkeiten. Im Mittelpunkt steht der Mensch, zeichenhaft verknappt auf archetypische Grundformen: aufsitzende, stehend, liegende oder thronende Figuren, oft auch Torsi, die streng und klar konzipiert und auf den Kern des Körpers reduziert sind. Ihre bevorzugten Materialien sind Holz und Eisen, die deutliche Zeit-und Gebrauchsspuren tragen und so den Figuren ihr eigenes „Gedächtnis“, ihren zeitlichen Abdruck einschreiben.

    Gerda Bier sagt: „Das Thema Haus,Turm und Gehäuse ist Teil meiner künstlerischen Arbeit seit 30 Jahren, mit teils programmatischen Titeln wie „Arche“, „Hausboot“ und „Seelenturm“. Es sind kompakte Skulpturen, die als Zeichen fungieren, als Kürzel für Behausung und Schutzraum.

    Innere oder äußere Einflüsse führen zur Spaltung des „großen Hauses“. Der Schutzraum geht verloren, auch wenn das „Fundament“ noch stabil erscheint.

    Joachim Haller, Gerda Bier