Rottweil-Hausen. Ein wunderschöner Herbstsamstag bildete das Entree für die jüngste Aktion des „KUNSTdünger“ in Hausen. Muss man sich sonst regelmäßig mit schneidender Kälte herumplagen, optisch gegen ungemütlich kühlen Nebel oder akustisch gegen Sturmböen ankämpfen oder gegen Wassereinbruch kapitulieren, gab es diesmal dergleichen nichts. Ob der Künstler einen besonders guten „Draht nach oben“ hat? Viel hat Wendelin Matt, um ihn ging es an diesem Tag, für Kirchen gearbeitet.In welcher Form, das beleuchtete Kulturjournalist Bodo Schnekenburger, nachdem Joseph Bücheler immerhin an die 50 Besucher, die anlässlich der Präsentation zweier Arbeiten des Trossinger Stein- und Holzbildhauers zum KUNSTdünger gekommen waren, begrüßt hatte. Angeführt wurden der Altar in St. Pelagius in Rottweil-Altstadt, das Lesepult in der Martin-Luther-Kirche in Trossingen, „quasi in Rufweite von dem alten Bauernhaus, in dem Matt lebt und arbeitet“, und die Skulptur der Thérèse von Lisieux in der Trossinger Theresienkirche. Auch der Marienfries in St. Columban in Friedrichshafen, wo der jüngst verstorbene frühere Konviktsdirektor Erich Legler lange Gemeindepfarrer war, gilt als besonders eindrucksvolles Werk Matts, bei dem stets der Mensch im Zentrum steht. Die Arbeiten seien nicht nur zu sehen, sondern „zu lesen und zu erfahren“, führte Schnekenburger aus: „Es ist die besondere Qualität der Arbeiten von Wendelin Matt, dass sie in gewissem Sinne in Kommunikation mit uns treten können.“ Der Ausdruck der menschlichen Figur, den zu verstehen man nicht notwendigerweise den Kontext der Darstellung kennen muss, erzähle die Geschichte.

Damit es dazu kommt, gebe es eine Art „stilles Miteinander“, eine Kooperation von Material und Künstler, in der dieser ständig überprüfe, wie viel er dem Block zumuten dürfe oder überhaupt noch zumuten müsse. Matt nehme Rücksicht auf Strukturen, lasse stehen was möglich, nicht etwa was beispielsweise aus statischen Gründen nötig sei.

In neuer Form zu Gast auf dem Feld sind vier mannshohe Stelen, die Teil einer der ersten Arbeiten auf dem seit 2002 bestehenden Skulpturenfelds waren, und auf Zeit eine fünfteilige Plastik im Ausstellungshäuschen mit dem Titel „Auf Zeit zusammengefügt“.